Geschichte
Der Ortsname leitet sich vom Begriff „Stut“ ab, das so viel wie Hügel oder Höhe bedeutet.
Staudt wurde im Jahr 1367 erstmals als „Stude“ erwähnt. Dies war in einer Urkunde des St. Florinstiftes von Koblenz, dem das Patronatsrecht und der Pachtzins der Pfarrei Wirges zustand. In dem Schriftstück ging es um die Verpachtung von Korn, Hafer und Hühnern innerhalb des Bannes Montabaur, zu dem Staudt – wie die meisten Orte im Bereich Montabaur – bis ca. zum Ende des 17. Jahrhunderts gehörte. Dann wurde der Bann aufgeteilt und Staudt gehörte zum Bann Wirges.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Staudt wie vielerorts in der Umgebung gebrandschatzt und geplündert. Viele Einwohner starben, die anderen flüchteten zumeist, sodass zwei Siedlungen im Bereich der heutigen Gemarkungsgrenzen verschwanden und sich die Anzahl der Familien von 18 im Jahr 1605 auf neun im Jahr 1684 halbierte. Womöglich war der Verlust sogar noch größer, da ein Einwohnerverzeichnis von 1678 lediglich sieben Familien auflistet. Danach erholte sich der Ort wieder. 1753 wurde die erste Schule von Staudt gegründet und 1786 zählte man 161 Einwohner.
Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahr 1806 gehörte Staudt bis zum Deutschen Krieg 1866 zum neugegründeten Herzogtum Nassau. Nach der Annektierung von Nassau wurde Staudt preußisch und gehörte später dem Deutschen Reich an. Bei einem Bombenangriff am 18. März 1944 wurden 18 Gebäude im Dorf völlig zerstört.
Im Jahr 1865 wurde die erste Kirche in Staudt erbaut und dem Patron St. Bartholomäus geweiht. 1907/1908 wurde ein neues Gebäude für die Schule errichtet. Heute kennen wir dieses als Rathaus und „Alte Schule“. Im Jahr 1959 wurde die neue Kirche erbaut, da das alte Gebäude nicht mehr genug Platz bot.
Ursprünglich war Staudt stark landwirtschaftlich geprägt und seit langer Zeit hat der Tonabbau eine Bedeutung für das Dorf. In den vergangenen Jahrzehnten erlebte Staudt eine dynamische Entwicklung vom landwirtschaftlich orientierten Dorf zu einem Gewerbe- und Industriestandort. In den Gewerbegebieten „Heide“ und „Feincheswiese“ im Osten der Gemarkung haben sich bis heute viele Betriebe angesiedelt. Aufgrund der räumlichen Trennung zum Siedlungsbereich haben die Gewerbe- und Industriebetriebe keine negativen Auswirkungen auf das Dorf. Ganz im Gegenteil: Ihnen ist der größte Anteil der guten finanziellen Situation der Ortsgemeinde zu verdanken. Im Siedlungsbereich wurde der dörfliche Charakter von Staudt bis heute erhalten sowie der Wohn- und Lebenswert durch gezielte Maßnahmen immer weiter verbessert.
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